Mittwoch, 23. Oktober 2019

(Hör-)Buchvorstellung "Der Gesang der Flusskrebse" (Audible)

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Es gibt Bücher, die man zu Ende liest und einfach aus der Hand legen kann. Bestenfalls denkt man noch "aha". Das muss nicht zwangsläufig negativ sein, es war eben eine nette Unterhaltung und fertig.

Aber es gibt auch andere. Geschichten, die so faszinieren, dass sie einen auch noch Tage nach Beendigung des Buches nicht loslassen. "Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens ist so ein Buch. Ich habe es als Hörbuch gehört, aber natürlich gibt es das auch als Print.



Was ist gut, was ist gerecht? Kann man einen Mord rechtfertigen, vielleicht sogar als "verdient" empfinden? Die Geschichte zeigt die Abgründe der menschlichen Psyche, verpackt in eine wunderschöne Natur-Story. Das Ende war so nicht vorhersehbar, es blieb spannend bis zum Schluss. Die Protagonistin (das Mädchen Kya), hat mich emotional absolut mitgenommen.

Es geht um das Schicksal des Mädchens Kya, das in armen Verhältnissen in North Carolina in den Marschgebieten, inmitten von Salzwiesen und Sandbänken lebt. Noch im Kindesalter verlässt die Mutter die Familie, und lässt ihre Kinder beim gewalttätigen und alkoholsüchtigen Vater zurück. Alle Geschwister fliehen nach und nach, nur Kya, die Jüngste, bleibt in der Wildnis beim Vater in einer armseligen Hütte zurück. Aber auch dieser kommt nach einigen Jahren nicht wieder und Kya lebt von da an komplett isoliert und  allein.

Das ist zugegebenermaßen im ersten Moment sehr fiktiv, denn die Vorstellung, dass ein 10-jähriges Mädchen sich ganz allein in der Wildnis ohne Geld und ohne Bildung (Kya ging nur einen Tag zur Schule, dann nie mehr) durchschlägt, ist wirklich nicht vorstellbar. Aber die Geschichte ist plausibel, sie zeigt den Willen zum Überleben und den Einfallsreichtum des Mädchens. Dadurch wird die Handlung unerwartet realistisch.

Die Sprache ist poetisch und intensiv. Die Naturbeschreibungen des Marschlandes und dessen Tiere und Pflanzen lassen einen hautnah in die Szenen eintauchen, man kann sich alles so gut vorstellen, als sei man direkt dabei.



Trotz aller Widrigkeiten wächst Kya zu einer schönen, jungen Frau heran. Die Bewohner des nahe gelegenen Städtchen nennen sie "das Marschmädchen" und meiden sie, weil sich viele Gerüchte um sie und ihren Lebenswandel ranken. Ihre einzige Verbindung zum "normalen" Leben ist ein kleines Boot, mit dem sie ab und zu die notwendigsten Einkäufe tätigen kann und somit kurz Kontakt zu anderen Menschen hat. Ansonsten lebt sie in Einsamkeit inmitten der Natur, die sie genau studiert, liebt die Möwen und unternimmt kleine Expeditionen, bei der sie Federn, Gräser und Pilze sammelt.

Durch Zufall lernt sie den Sohn eines Fischers kennen, der ihr - nach anfänglicher Scheu -  das Lesen beibringt und menschliche Zuwendung zeigt. Als auch diese Beziehung zerbricht, tritt ein weiterer Mann in ihr Leben. Ausgerechnet des "Sunnyboy" der Stadt findet Gefallen an Kya und nach so vielen menschlichen Enttäuschungen lässt sie sich auf ihn ein.



Man wird wirklich von der Geschichte mitgerissen, leidet und hofft mit Kya. Es ist schwer, sich von der Handlung loszureißen, ich hätte am liebsten alles in einem Rutsch durchgehört.

Richtig spannend wird es ab dem Moment, ab dem der Sunnyboy tot im Marschland aufgefunden wird. War es ein Unfall oder Mord? Schnell deutet alles auf Mord hin,und dann geht es darum, den Täter zu finden. Die ganze Stadt verdächtigt Kya, da sie jein Verhältnis mit dem Opfer hatte und weil sie den Bewohnern der Stadt ohnehin unheimlich ist. Es folgt ein Prozess und logischerweise ein Urteil.

Doch der echte Paukenschlag kommt erst am Ende des Buches - und den werde ich hier nicht verraten.

Ich kann "Der Gesang der Flusskrebse" wärmstens weiter empfehlen. Das Buch ist irgendwie magisch. Love-Story und Drama zugleich. Und es zeigt, wie stark ein Mensch sein kann, auch wenn er von allen verlassen und enttäuscht wurde.



Als Audible Hörbuch findet man es hier:

 

Hier habe ich audible ausführlich beschrieben: So funktioniert audible:

1 Kommentar:

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