Schon vor einigen Jahren habe ich den Roman "Die Geschichte des Wassers" von Maja Lunde gelesen. Er hat mich sehr berührt, wenngleich ich wusste, das es sich um eine fiktive Geschichte handelt, "nur" um einen Roman. Dass wir einem ähnlichen Szenario tatsächlich immer näherkommen, ist nicht gerade beruhigend. (Wer das Buch nicht kennt, dem lege ich es sehr ans Herzen!).
Die Sommer werden auch bei uns immer heißer und trockener, obwohl wir in einer gemäßigten Klimazone leben. Selbst hier spricht man inzwischen von einem "Dürresommer", die Wälder und die Landwirtschaft leiden. Bei den Durchschnittstemperaturen ist die Tendenz steigend, die Prognose für die nächsten Jahrzehnte ist ernüchternd und im Rest der Welt sind die Hitzeauswirkungen vielerorts lebensbedrohlich für die Menschen.
Grund genug, sich Gedanken zum Thema Wasser zu machen. Ich möchte ein paar Tipps loswerden, die vielleicht noch nicht so verbreitet sind wie die Tatsache, dass Duschen wassersparender ist als Baden. Das wird inzwischen (hoffentlich) zu jedem durchgedrungen sein. Es gibt aber noch viel mehr, was jeder Einzelne tun kann, um einen bewusster und verantwortungsvoller mit Wasser umzugehen.
Ein interessanter Fakt zuerst:
Nur ca. 2,5 Prozent der weltweiten Wasservorräte bestehen aus Süßwasser! Das ist nicht viel und macht Süßwasser nicht gerade zu einer leicht erhältlichen Massenware, sondern zu einem raren, teuren und doch überlebensnotwendigen Gut. Grund genug, äußerst sorgfältig und verantwortungsvoll damit umzugehen!
In Deutschland verbraucht übrigens jeder ca. 125 l sauberes Trinkwasser am Tag. Tatsächlich wird nur ein kleiner Teil zum Kochen und Trinken verwendet, der größte Teil fließt durch Wasserhähne für die Körperpflege, spült Toiletten oder wird für Waschmaschinen und zum Putzen benötigt.
Sauberes Trinkwasser ist das Ergebnis einer aufwendigen technischen Aufbereitung (mechanisch und chemisch) in unseren Kläranlagen. Je höher der Verschmutzungsgrad unseres Abwassers, desto höher die Kosten der Kläranlagen. Und somit letzten Endes wieder für uns. Deswegen macht es gleich doppelt Sinn, auf unnötige Wasserverschmutzung zu achten.
Eine Toilette kein Mülleimer! Alles was wir in der Toilette landet, das nicht hineingehört, muss aufwendig und teuer wieder entfernt werden. Anders herum gesagt, es darf nur das große und kleine Geschäft und Klopapier in die Toilette, sonst nichts! Klopapier ist so hergestellt, dass es besonders schnell zerfasert und kein Problem darstellt, andere Papierprodukte dagegen schon. Sie hängen in den Rechen und Pumpen fest, zersetzen sich nicht oder schwimmen auf der Oberfläche und verstopfen so die Technik.
- keine Feuchttücher, auch keine Papiertaschentücher (!), kein Haushaltspapier, Abschminktücher o.ä. n. Immer häufiger kommt es vor, dass große Mengen der sehr reißfesten Tücher aus Viskose-Kunstfaser-Gemisch in den Abwasserrohren verklumpen und die Abwasserpumpen in der Kanalisation blockieren. In manchen Fällen bringen die Tuchknäuel Pumpen sogar ganz zum Stillstand.
- keine Essensreste in Toilette oder Abfluss. Kläranlagen sind nicht auf die Entfernung von Fett aus dem Wasser ausgelegt. Die Klärprozesse werden dadurch empfindlich gestört! Essensreste gehören in der Restmüll, auch Flüssiges wie zum Beispiel Suppe.
- keine Medikamentenentsorgung in der Toilette! Alte Medikamente gehören in den Restmüll oder zu Schadstoffsammelstellen. Manche Apotheken nehmen sie auch zurück, sind aber nicht mehr verpflichtet. Im Zweifel beim Apotheker nachfragen, der hilft weiter.
- auf keinen Fall Zigarettenstummel ins Klo!
- keine Farbreste, Lösungsmittel- oder Lackreste
Was ist Grauwasser?
Der Begriff wird für gering verschmutztes Wasser verwendet. Es handelt sich also um eine Wasserqualität, die nicht als Trinkwasser geeignet, aber die nach einer Aufbereitung auf andere Arten verwendbar ist, zum Beispiel für die Toilettenspülung oder die Gartenbewässerung. Dafür muss kein teuer aufbereitetes Trinkwasser verwendet werden.
Man kann eine solche Anlage auch nachrüsten lassen, allerdings bewegt sich das schon im Bereich von mehreren tausend Euro. Nicht völlig unerschwinglich, aber für viele eben doch ziemlich teuer.
Deutlich günstiger und leichter zu installieren, sind sogenannte Durchflussbegrenzer, die schon für wenige Euros in Baumärkten zu haben sind. Man kann sie selbst einbauen, braucht keine Profis dafür.
Das waren nur ein paar Vorschläge zu einem bewussteren Umgang mit Wasser. Es gibt natürlich noch viel mehr. Ich finde es einfach wichtig, dass dieses Thema überhaupt in unseren Köpfen ankommt, denn mittlerweile können wir die Augen nicht mehr davor verschließen. Wir müssen uns dafür sensibilisieren.
Es g
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