Freitag, 11. August 2017

Krebserregende Inhaltsstoffe in Nagellack - auch in High End Marken


Die Nachricht kommt nicht wirklich überraschend. Nagellacke enthalten krebserregende Stoffe. Auch der super kultige und nicht gerade günstige Lack von Chanel! Zu den bisher schon bekannten Schadstoffen kommen nun auch noch schädliche Nitrosamine.  Öko Test (Ausgabe August 2017) hat 25 Nagellacke getestet und nur einer ist vollkommen unbedenklich. Und zwar der Naturkosmetik Lack

Natural Nail Polish 05 Taupe von LOGONA

Durchgefallen sind u.a. Lacke von Douglas, Art Deco, Cotie oder Essie. 

Es gibt vier weitere Nagellacke, die von Ökotest mit "Gut" bewertet wurden. Bei diesen vier ist der Nitrosamin Anteil zwar gering, aber dennoch vorhanden. Sie enthalten außerdem einen noch nicht weiter erforschten Weichmacher (Acetyltributylcitrat). Seine Auswirkungen auf die Gesundheit sind  noch völlig unklar. "Gut" ist für mich etwas anderes! 

Es sind:

  • Essie Gel Couture Topcoat (Klarlack)
  • Maybelline Super Stay 3D Gel Effect (Klarlack)
  • Trend It Up UV Powergel High Shine (Klarlack)
  • Alterra Naturkosmetik Nagellack mit Bio-Arganöl (Farbe 05 Berry) 
Die meisten Nagellacke stehen im Verdacht, krebserregend zu sein, die Fruchtbarkeit zu vermindern und sogar Fettleibigkeit zu begünstigen, da sie hormonell wirken. (Link mit mehr Infos: "Nagellack kann unfruchtbar und dick machen"). Außerdem können sie Ekzeme, Allergien, Kopf- und Magenschmerzen, Augen- oder Atemwegsreizungen auslösen. Die Liste geht leider noch weiter: das Nervensystem kann durch Toluol geschädigt werden. Leber und Niere können ebenso Schaden nehmen. Im harmlosesten Fall kommt es zu verstärkter Müdigkeit. 

Besonders Schwangere sollten wissen, dass sogar der Embryo durch Phthalate geschädigt werden kann. Nagellack ist alles andere als harmlos!

Klarlacke scheinen übrigens noch belasteter zu sein, als bunte Lacke.

Aber von vorn: Die von Ökotest zusätzlich entdeckten Schadstoffe im Nagellack heißen Nitrosamine. Sie finden sich in günstigen Lacken genauso wie in teuren Labeln.  Bei einigen Produkten ist die Dosis so hoch, dass sie laut EU-Kosmetik-Verordnung verboten sein müssten. 

Was sind Nitrosamine eigentlich?

Nitrosamine sind krebserregende Substanzen, die aus Nitriten und Aminen entstehen. Sie sind leider in vielen alltäglichen Gegenständen zu finden, u.a. auch in Schnullern, Latexmatratzen, Kondomen oder Luftballons und in Tabakprodukten. Selbst in manchen Lebensmitteln kann man Nitrosamine nachweisen, vor allem in mit Nitritpökelsalz haltbar gemachten Nahrungsmitteln. Das können zum Beispiel Fleischerzeugnisse, Wurstwaren, Käse oder Fisch sein. Angeblich ist bei Lebensmitteln der Gehalt so gering, dass keine Gesundheitsschädigung erwartet werden muss. 

Bei Kosmetika, vor allem bei Wimperntuschen und Lidstrichstiften, sowie bei Dusch- und Badepräparaten, fallen immer wieder Stichproben mit überhöhten Nitrosamin-Gehalten auf. Jetzt ist auch bei Nagellacken der viel zu hohe Gehalt dieser Stoffen entdeckt worden. Nitrosamine haben die Eigenschaft,  Membrane leicht durchqueren zu können. So können sie bei zu hoher Dosis an so gut wie jedem Organ im Körper Krebs auslösen.

Nagellack gehört schon lange zu den Kosmetikprodukten, die nicht unbedingt gesundheitsförderlich sind. Lösungsmittel, Formaldehyd und Weichmacher sind nur ein paar der schädlichen Stoffe. Seit einigen Jahren bemühen sich manche Hersteller durchaus, die Qualität ihrer Nagellacke zu verbessern. Auch konventionelle! Es gibt die sogenannten "Free-Nagellacke" auf dem Markt. Bei "3-free" wird auf  Phthalate, Formaldehyd und Toluol verzichtet. Es gibt auch "4- und 5-free" (ohne Campher und Formaldehydharze). 

Aber selbst diese Verbesserungsversuche heißen noch lange nicht, dass die Nagellacke unschädlich für die Gesundheit sind. Sie sind besser, aber eben nicht schadstofffrei.

Wie eingangs erwähnt, ist nur ein Nagellack von LOGONA völlig unschädlich. Er enthält rein natürliche Inhaltsstoffe – und trägt dafür die Naturkosmetik-Siegel von Natrue und BDIH. Er basiert unter anderem auf Alkohol und Schellack. (Für Veganer: Schellack wird aus den Ausscheidungen von Lackschildläusen gewonnen und ist vollkommen unbedenklich, dafür aber nicht vegan.) 


In diesem Fall ist für mich persönlich die Entscheidung nicht schwer. Lieber ein nicht veganer Nagellack, als einer mit Nitrosaminen und dem ganzen anderen Mist. Wenn man bedenkt, dass eine Frau meist schon als Jugendliche beginnt, Nagellack zu benutzen und das ihr Leben lang beibehält, bergen diese Schadstoffe ein nicht unerhebliches Risiko! Und dabei ist es nur eines von vielen, vielen, anderen. Betrachtet man die Summe der kritischen Stoffe, mit denen wir es tagtäglich zu tun haben, braucht man sich über vieles nicht zu wundern. 

Es ist eine fast unüberwindbare Hürde, sich alledem zu entziehen. Prasselt einfach zuviel übles Zeug von allen Seiten auf uns ein, sei es durch Lebensmittel, durch Kleidungsstücke, die mit giftigen Farben hergestellt werden, durch Kosmetika, durch Umweltverschmutzung im allgemeinen, durch Strahlung usw. Und trotzdem glaube ich, dass jede noch so kleine Verbesserung einen richtigen Schritt darstellt. 

Ich werde mir die Nagellacke von LOGONA auf jeden Fall näher anschauen. Und dann kann das ganze andere schädliche Zeug den Weg alles irdischen gehen... Und nicht mehr wiederkommen!

Mehr zu diesem Thema und  weiterführende Links am Ende des Artikels gibt es hier: utopia.de - Ökotest Nagellack









3 Kommentare:

  1. Ja, es verwundert mich in der Tat nicht wirklich. Lack ist zunächst flüssig und bindet an der Luft ab. Da sind vielerlei chemische Vorgänge nötig die nicht natürlich sind. LG Sunny

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  2. Mich überrascht das jetzt auch nicht wirklich. Gerade Lacke, die lange halten sollen, können nur mit Chemie belastet sein. Es sind ja nicht nur die Lacke, sondern auch Nagellack-Entferner.

    Ich lackiere nicht ständig.

    Liebe Grüße Sabine

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  3. Hallo, ich nutze Nagellack auch nicht so oft, werde mir den von Logona auch mal anschauen. Danke für die Info.
    Liebe Grüße
    Bo

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