Buchvorstellung "Food for Future" von Martin Kintrup - nachhaltig, klimafreundlich und lecker

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Food for Future

Das restlos gute Kochbuch:

nachhaltig, klimafreundlich und lecker

Martin Kintrup

südwest Verlag

ISBN-Nr. 978-3-517-09899-9

22,00 Euro

Während man sich früher nur die Frage stellte "Was koche ich heute?", reicht das nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge nicht mehr aus. Der verantwortungsvolle Verbraucher fragt sich heutzutage außerdem "Wie nachhaltig sind meine Lebensmittel" und "Wie klimafreundlich war die Produktion?" 

Das 2020 erschienene Kochbuch von Martin Kintrup (Koch und Landschaftsökologe) zeigt, dass man alles unter einen Hut bekommen kann. Er verspricht "restlose", nachhaltige, klimafreundliche und - ganz wichtig - leckere Rezepte.

Das Thema "Fleischkonsum" ist natürlich auch in diesem Buch ein großes, da zur Tieraufzucht eine riesige Menge an Ressourcen verbraucht wird. Der Autor legt gleich auf den ersten Seiten dar, dass er Fleisch und andere tierische Produkte nicht total verteufelt, aber zu einer drastischen Reduzierung der Verzehrmenge rät. Er hält diese Lösung für realistischer, als den Menschen zu einem kompletten Fleischverzicht aufzufordern. Vielleicht entscheidet man sich nach der Lektüre dieses Buches ja freiwillig zum Fleischverzicht?

Das Motto von Martin Kintrup lautet: nachhaltig, regional, saisonal und bio. Viele Rezepte sind vegetarisch oder vegan. Plastikfreies Einkaufen gehört für ihn genauso zum nachhaltigen Haushalten wie richtiges Aufbewahren, um vorzeitigen Verderb und Reste zu vermeiden.

Die 6 großen Kapiteleinteilungen des Buches liefern jede Menge Informationen und natürlich Rezeptvorschläge, einige davon sind durchaus ungewöhnlich, aber warum nicht einmal etwas Neues ausprobieren?

Kapitel 1

Die Basics für die grüne Küche

Kapitel 2

Eat Greener

Kapitel 3

Best of the rest

Kapitel 4

Eat me, I'm tasty

Kapitel 5

Do it yourself

Kapitel 6

Vom Lagern und Ernten

Bei "Best of the rest" werden verschiedene Möglichkeiten zur Verwendung von altem, trocken gewordenen Brot vorgestellt. Das fand ich sehr interessant, denn Brot ist so eine Sache bei mir, von der ich immer mal wieder Reste habe. Aber auch eine sinnvolle Verwertung von Gemüse- oder Obstresten wird gezeigt und die Verwendung von Lebensmittelteilen, die normalerweise in den Abfall wandern. Zum Beispiel kann man aus Kohlrabistielen, Blumenkohlblättern oder Möhrengrün noch leckere Gerichte zaubern. Ein bisschen experimentierfreudig sollte man da schon sein... 

Besonders gut haben mir die Rezepte für selbstgemachte Dips und Saucen gefallen. Das Blaubeerketchup und die Mexican Salsa werde ich auf jeden Fall nachmachen. Abgesehen vom leckeren Geschmack hat man keinerlei Zusatzstoffe aus der Lebensmittelchemie und auch keine unnötigen Plastikverpackungen. 

Am Ende des Buches gibt der Autor noch Tipps zum Selbergärtnern. Da nicht jeder einen Garten hat, gibt es Vorschläge zum Gärtnern auf der Fensterbank oder zum platzsparenden Anpflanzen in einem kompakten Hochbeet. 

Ein ausgesprochen inspirierendes Buch mit mehr als 100 Rezepten und zahlreichen Tipps für einen umweltfreundlichen Alltag. Die 192 Seiten sind sehr schön mit vielen ansprechenden Fotos gestaltet! Für Einsteiger in die "grüne Küche" einfach perfekt, aber auch Fortgeschrittene können noch viele neue Infos herausziehen. Toll!