Montag, 27. Juni 2016

Buchvorstellung "Auf ins fette pralle Leben" von Ina Rudolph aus dem Kösel Verlag

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt. Es hat fast durchweg gute Rezensionen, der Titel hört sich vielversprechend an und die Zusammenfassung auf der Rückseite des Buches macht Lust aufs Lesen:

"Kann es sein, dass das, was wir unser Leben nennen, nur ein schmaler Ausschnitt unserer Möglichkeiten ist? Gibt es da nicht mehr? Mehr, als ordentlich, brav und fleißig zu sein?

Ina Rudolph erzählt von zwölf spannenden Selbstversuchen. Ein Jahr lang überprüfte sie, was sie selbst tun kann, damit ihr Leben sich leicht, erfüllt und aufregend anfühlt - und welche Gewohnheiten zu Stress und Unzufriedenheit führen. Was sie dabei erlebte, inspiriert dazu, das eigene Leben zu hinterfragen und für sich herauszufinden, wie man wirklich leben will. Dafür müssen Sie weder ein ganzes Jahr Urlaub nehmen, noch nach Indien in einen Ashram gehen oder jeden Tag Yoga machen. Lesen sie zwölf Experimente, die Sie mit Freude in Ihr Leben einbauen können."




Preis: 17,99 Euro  /  Seiten: 298 /  Erscheinungstermin: Juni 2015/

ISBN-Nr. 9 783 466 310 395  Kösel-Verlag

Es geht darum, dass sich die Autorin ein Jahr lang in einem Selbstversuch auf die Suche nach einem entschleunigten und bewussten Lebensweg macht, der zu mehr Zufriedenheit und Erfüllung führen soll. Das fand ich besonders vor dem Hintergrund interessant, dass Ina Rudolph als junge Frau zunächst als Schauspielerin und Model gearbeitet hat. Für große Namen wie beispielsweise Chanel, Thierry Mugler oder Issey Miyake. 

Doch dann entschließt sie sich, zu schreiben und veröffentlicht 2010 ihr erstes Buch mit dem Titel "Sommerkuss" (sieben Kurzgeschichten). Es hat mich interessiert, was eine Frau, die schon früh (und sehr intensiv) im Licht der Öffentlichkeit stand, dazu bewogen hat, eine Art "Lebensberater" zu schreiben. 

In ihren "Experimenten" hat Ina Rudolph an sich selbst ausprobiert, was jeder von uns selbst tun kann, um ein stressfreies Leben mit innerer Zufriedenheit zu führen. Es sollen zwöf Experimente sein, die jeder mit Freude und ganz leicht in sein Leben einbauen kann.

Um es gleich vorweg zu nehmen, mich hat dieses Buch enttäuscht. So vielversprechend es sich auch angehört hat, so wenig hat es (für mich) gehalten.

Das liegt zum einen daran, dass die Autorin ihre Theorien und Gedankengänge zu einem großen Teil auf einem anderen Buch basieren lässt und zwar auf "The Work" von Katie Byron. Immer wieder bezieht sie sich auf deren Methoden. Wer "The Work" nicht kennt, wird sich also schwer tun. 

Ich habe "The Work" bereits vor ein paar Jahren gelesen, fand es aber schwer nachzuvollziehen und teilweise schwer verständlich. Mittlerweile bin ich fast sicher, dass es daran liegt, dass ich eine deutsche Übersetzung gelesen habe. Da es bei "The Work" sehr genau auf den Wortlaut der Fragen ankommt, konnte ich nicht viel damit anfangen. Vielleicht habe ich es auch einfach nicht verstanden. Wie auch immer - "The Work" und ich sind zwei verschiedene Universen. Deswegen finde ich es schade, dass Ina Rudolph sich immer wieder darauf bezieht.

Zum zweiten finde ich, dass sie in ihren zwölf Kapiteln zu ihren Selbstversuchen immer wieder sehr abschweift. Sie erzählt viel und lebendig aus ihrem Leben, das ist auch interessant, verwässert aber den roten Faden im Buch. Obwohl es zwölf Kapitel sind, die jeweils ein Thema behandeln sollen, ist mir der Inhalt zu wirr und zu wenig auf dem Punkt. Die Kapitel müssten deutlich klarer strukturiert sein. 

Der Teil, in dem sie ihre Leser anspricht, kommt ganz am Schluß in Form von anderthalb Seiten daher. (Seite 297 und noch eine halbe). Hier fragt die Autorin "Was Sie nun tun können". Anderthalb Seiten im Verhältnis zu 296 Seiten der Vorrede ist nun wirklich nicht ausgeglichen. Entweder hätte sie das ganz weglassen sollen und es ihren Lesern überlassen, was sie nun nach der Lektüre für ihr eigenes Leben tun können - oder, sie hätte diesem Teil ein bißchen mehr Raum gegeben.

Für mich ist das Buch ein Mischmasch aus Biographie, Werbung für "The Work" und Erzählungen. Zu wenig fokussiert und strukturiert. Zwar sind die vielen Geschichtchen und Begebenheiten aus dem Leben der Autorin nett und locker geschrieben, und es ist durchaus unterhaltsam. Mehr aber auch leider nicht. Schade!

Von mir leider nur 2 Sterne



Das Buch wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt.

3 Kommentare:

  1. Mejne Ex Cheffin hat nach ü20 Jahren ihren beamtenstatus aufgegeben um nur noch fremde menschen nach diesem Konzept zu coachen. Sie hat da diverse Workshops mitgemacht. Mir war das immer ein bisschen zu sektenhaft, was sie da erzählt hatte. Ich bin aber auch insgesamt nicht der Typ, der sein Leben schwerer nimmt sls es sein muss. Ernst ja, aber nur so wie es such für mich gut anfühlt. Morgen ist auch immer noch ein Tag und die wenigsten Dinge sind so zeitkritisch, dass man in Stress verfallen muss. LG Sunny

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  2. Tja, scheinbar finden manche (viele) in diesem "The Work" tatsächlich Hilfestellung. Ich habe mich sehr bemüht, das zu verstehen, aber irgendwie erschließt sich mir diese Methode überhaupt nicht. Ich gebe mal meinen Eindruck - kurz und Eva-like wieder: Alles, was dich ärgert, einfach in eine umkehrende Frage formulieren. Und dann feststellen, dass der Ärgerpunkt nicht so ist, wie er ist. Im Gegenteil, nach dieser Umkehrung findest du das Ärgernis sogar positiv. Alles klar?? Genau, ich checke es auch nicht...
    LG Eva

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  3. Da muss ich schon wieder zugeben, dass ich The Work noch nie gehört habe. Aber an sich selber ab und an mal ein wenig zu experimentieren find ich gar nicht so ein schlechter Ansatz, denn manchmal muss man ja auch echt über den Schatten hopsen und sich selber zwingen zu was gutem.
    Liebe Grüße Ela

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