Mittwoch, 8. November 2017

Wissenswertes rund um den Zucker

Lifestyle / gesunde Ernährung
8. November 2017 

Zuviel Zucker ist ungesund. Das wissen inzwischen die meisten. Doch wieviel ist eigentlich zuviel? Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt nicht mehr als 6 Teelöffel (ca. 25 g pro Tag). Andere geben etwas höhere Richtwerte aus, nämlich nicht mehr als 50 g Zucker für Frauen bzw. 65 g für Männer pro Tag. In Wirklichkeit essen (und trinken) die Deutschen ca. 100 g Zucker pro Tag. Wie gesagt, im Durchschnitt! Die tatsächliche Verzehrsmenge liegt bei vielen deutlich höher. 



Ich spreche vom "freien" Zucker,  der Speisen und Getränken zugesetzt wird. Hierbei ist es vollkommen egal ob es sich um Saccharose, Glukose, Fruktose oder andere Zuckerarten handelt. Gerade Fruktose wird immer noch fälschlicherweise für "gesünderen" Zucker gehalten. Das ist leider nicht so. Zucker kommt in vielen natürlichen Lebensmitteln sowieso vor, in Obst und Gemüse zum Beispiel oder auch in Kohlenhydraten. Dieser natürliche Zucker wird als nicht so schädlich angesehen, weil er immer in Begleitung von anderen Stoffen (Ballaststoffen, Mineralien, Vitaminen usw.) verzehrt wird und nicht in reiner, isolierter Form. 

Inzwischen ist es wissenschaftlich bewiesen, dass ein zu hoher Zuckerkonsum maßgeblich an der Entstehung vieler Krankheiten beteiligt ist. Herzleiden, Diabetes, Karies, Krebs oder Adipositas sind nur ein paar davon. Doch obwohl Zucker so schädlich für die Gesundheit ist, steigt der Verbrauch stetig an. 

Warum ist das so? Weil Zucker eine relativ günstige Komponente ist, die fast allen verarbeiteten Lebensmitteln zugegeben wird. Als Geschmacksträger oder -verstärker, als billiger Füllstoff oder - wie bei Marmeladen - zur Konservierung. Die Industrie geizt nicht mit der Zugabe von Zucker. Und hier liegt das eigentliche Problem: können wir die Zuckermenge, die wir uns in Kaffee oder Tee geben, selbst bestimmen, können wir das bei Fertigprodukten nicht. Und Zucker steckt keineswegs nur in süßen Sachen, wie man ja vermuten könnte, sondern in nahezu allem, was wir fertig kaufen können. Dass Müslis, Nutella und Ketchup Zuckerbomben sind, ist eigentlich bekannt.  Doch wer vermutet Zucker im Fleischsalat, in  Matjeshappen, in Wurst, in Toastbrot, Knäckebrot, Ravioli oder Pizza? Auch in Sauerkonserven wie sauren Gurken oder Krautsalat, in Soßenpäckchen, Fertigsoßen  aus dem Glas und in fertigen Tiefkühlgerichten findet sich reichlich. Von den süßen Fruchtjoghurts, Keksen, Kuchen, von Eis oder Pudding oder Süßigkeiten im allgemeinen haben wir noch nicht einmal gesprochen. Zucker lauert quasi überall. Da hilft es nur, die Packung umzudrehen und die Zutatenliste zu lesen. Überraschungen sind garantiert!

Getränke dürfen auch nicht vergessen werden. Nicht nur in süßen Limos, auch in Säften, fertigen Smoothies, Energy Drinks, in Fruchtmilch (wie sie gerne an Schulen verkauft wird), steckt jede Menge Zucker. Und auch Alkohol wie Prosecco, Sekt oder Wein enthält Zucker (Sekt besonders viel).

Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun möchte, sollte seine Zuckerzufuhr deutlich reduzieren. Am allerbesten ist es, selbst mit frischen Zutaten zu kochen. Man kann frisches Obst statt Konserven kaufen und Naturjoghurt mit echten Früchten mischen, statt den überzuckerten Fruchtjoghurt zu essen. 

Es ist übrigens mittlerweile auch bewiesen, dass bestimmte Zuckerarten zu einer Verzuckerung des Gewebes führen, zur sogenannten Glykation. Diese ist maßgeblich an der Hautalterung beteiligt. Insbesondere Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose) reagieren chemisch mit Proteinen oder Lipiden – der Körper bildet sogenannte Glykations-Endprodukte. Diese vermindern die Elastizität der Haut und begünstigt die Bildung von Falten!

Zucker macht also nicht nur dick und krank, sondern lässt uns auch noch ganz schön alt aussehen!

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Es lohnt sich also, immer auf die Zutatenliste eines Produkts zu schauen und mal mitzurechnen, auf wieviel Zucker man pro Tag kommt. Es ist deutlich mehr, als man erwarten würde! (zur Erinnerung: 25 g oder weniger wären ideal).

Noch ein Wort zur Isoglukose, die seit Oktober 2017 nun auch in der europäischen Industrie erlaubt ist. In den USA wird sie schon länger verwendet und steht im Verdacht, mit ein Grund für den Anstieg der Fettleibigkeit dort zu sein. Isoglukose kann noch billiger produziert werden als der bisher bei uns übliche Haushaltszucker. Das ist ernährungstechnisch eine Katastrophe! Isoglukose wird aus Mais- oder Weizenstärke hergestellt. Da seine Verwendung die Profite der Hersteller von Fertigprodukten deutlich steigert, ist ein vermehrter Einsatz zu erwarten. Hier gibt es einen guten Artikel, der die Gefahr von Isoglukose deutlich macht: Gefährliche Isoglukose

Isoglukose versteckt sich hinter dem Begriff  Glukose-Fruktose-Sirup oder Fruktose-Glukose-Sirup. Steht das auf der Zutatenliste, handelt es sich um Isoglukose!!

Ich kann nur raten, auf Produkte mit diesem minderwertigen, schädlichen Zeug komplett zu verzichten. Wir haben als Verbraucher durchaus die Möglichkeit, durch unser Konsumverhalten zu zeigen, was wir mögen und was nicht. Isoglukose kommt mir jedenfalls nicht ins Haus!

Ich verlinke hier noch ein interessantes Video zum Thema Isoglukose (dauert nur 5 Minuten).


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