Heute ist Welt-Osteoporosetag. Er wurde 1996 von einer Engländerin namens Linda Edwards ins Leben gerufen, um möglichst viel Präventions-Informationen auf der ganzen Welt zu verbreiten. 1998 wurde dieser Tag von der Weltgesundheitsorganisation WHO offiziell anerkannt.
Osteoporose ist eine Krankheit, die vor allem Frauen im fortgeschrittenen Alter betrifft. Besonders Frauen nach den Wechseljahren, also in der Menopause, sind gefährdet.
In den Wechseljahren nimmt der Östrogenspiegel der Frau drastisch ab. Genau dieses Hormon ist aber für den Knochenschutz verantwortlich. Männer können zwar auch betroffen sein, es sind aber zahlenmäßig sehr viel weniger. Und Männer haben im allgemeinen einfach stabilere Knochen als Frauen. Ein anderes Wort für Osteoporose ist Knochenschwund. Der Knochen wird durch die Abnahme der Knochendichte sehr viel anfälliger für Brüche. Manchmal reicht schon ein kleiner Stoß, eine kleine Bewegung wie ein Strecken oder Bücken. Besonders häufig betroffen sind Arme, Oberschenkel(hals) und Wirbel. Aber selbst ein heftiges Nase putzen kann unter Umständen zum Bersten eines Nasenknochens führen. Keine schöne Vorstellung!
Osteoporose sollte auf keinen unterschätzt oder unter den Teppich gekehrt werden, weil "man ja noch jung ist". Nicht nur Knochenbrüche durch geringfügige Außeneinwirkungen sind eine unangenehme Folge , sondern auch der typische "krumme Altersrücken" kann durch Osteoporose entstehen. Jeder hat schon mal eine alte Frau gesehen, die schmerzhaft nach vorne gekrümmt ist, und sich nicht mehr gerade aufrichten kann. Ein andere, ebenfalls schmerzhafte Ausprägung dieser Krankheit ist die Abnahme der Körpergröße, das "Schrumpfen", weil die Wirbelkörper in sich zusammensacken. Knochensubstanz und Knochenmasse werden abgebaut.
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Obwohl sich die extremen Auswirkungen erst im höheren Alter zeigen, beginnt der Knochenabbau bereits ab dem 30. Lebensjahr. Es ist also sinnvoll, schon in jüngeren Jahren mit Osteoporose-Prophylaxe zu beginnen. Später ist es natürlich auch noch möglich, aber je jünger man etwas für die Knochengesundheit tut, umso besser.
Nur ca. 20 % der Osteoporose-Krankheit wird in Folge von anderen vorangegangenen Grunderkrankungen oder durch Nebenwirkungen von Medikamenten ausgelöst. 80 % entsteht durch die Lebensgewohnheiten, den Lifestyle. Und diese 80 % könnten verhindert werden! Osteoporose ist keine unvermeidliche Alterserscheinung, sondern kann aktiv bekämpft werden!
Auf jeden Fall aktiv bleiben. Wenn noch nicht geschehen, dann aktiv werden. Denn regelmäßige Bewegung (Belastung) des Knochenapparates hält ihn gesund. Jegliche Bewegung ist gut, auch Cardio. Besonders zu empfehlen ist aber ein Krafttraining, bei dem durch das Schieben, Stoßen und Ziehen von Gewichten, die Knochen angeregt werden, neue Substanz aufzubauen. Also, ab und zu ein paar Gewichte stemmen, ist super effektiv!
Auf ausreichende Vitamin D Versorgung achten. Vitamin D reguliert den Kalziumgehalt und ist wichtig für die Knochengesundheit. Am besten lässt man sein Blut darauf untersuchen, denn in unseren Breitengraden reicht die empfohlene halbe Stunde Tageslicht an der frischen Luft oft nicht aus. Man muss medikamentös unterstützt werden. Kleiner Aufwand, große Wirkung!
Für genügend Kalzium-Zufuhr in der Ernährung sorgen! Frauen in der Menopause sollten pro Tag ca. 1000 bis max. 2000 mg Kalzium pro Tag zu sich nehmen. Es muss übrigens nicht - wie lange propagiert - das hochgepriesene Glas Milch sein. Milch ist inzwischen in der Erwachsenen-Ernährung stark umstritten. Es gibt viele andere Alternativen, die einen hohen Kalziumgehalt haben, zum Beispiel grüne Gemüsesorten (Broccoli, Spinat, Grünkohl Rucola, Kresse etc.), Nüsse, Samen (Sesam, Mohn, Amaranth etc.), Vollkornbrot, Eier, manche Fischsorten und gute Mineralwasser. Auch Käse ist eine gute Kalziumquelle, sollte aber nicht die einzige sein. Zahlreiche Listen hierzu findet man im Internet.
Aufgepaßt, es gibt auch sogenannte "Kalziumräuber", das sind beispielsweise phosphathaltige Limonaden (allen voran Cola!), Wurst, Räucherwaren, übermäßiger Alkoholgenuss).
Auf ein normales Gewicht achten. Weder Über- noch Untergewicht ist gut für die Knochen. Ein gesunder BMI ist ein guter Orientierungsfaktor.
Leider erhöhen auch manche Medikamente das Osteoporose-Risiko. Zum Beispiel Kortison, manche Epilepsie-Medikamente, Schilddrüsenhormone u.v.m. (über längere Zeit eingenommen).Hier muss mit dem Arzt abgeklärt werden, was der jeweilige Patient individuelle als Osteoporose-Prophylaxe zusätzlich tun sollte.
Überhaupt ist ein Informationsgespräch mit dem Arzt zum Thema Osteoporose spätestens nach der Meno-Pause sinnvoll. Er kann über passende Diagnose-Maßnahme Auskunft geben (zum Beispiel über die schmerzfreie DXA-Messung, einer sanften Röntgenmethode). Und er kann alle individuellen Risikofaktoren (Krankengeschichte, Alter, Gewicht usw.) berücksichtigen, um für jeden ein persönlich passende Vorbeugung zu empfehlen.
Um mit einem gesunden Lebensstil anzufangen, ist es sowieso nie zu früh. Auch wenn man noch jung und fit ist, kann und sollte man ein gesundes Fundament für Gesundheit und Lebensqualität im Alter legen. Damit man aufrecht durchs Leben gehen (tanzen) kann!
Hmm. Ich will Dir ja Deine Euphorie nicht nehmen, aber mein Vater (79) ist super sportlich. Hat kein Übergewicht. Raucht nicht, trinkt nicht, hat keinen Vitamin D Mangel. Ist und trinkt sein Leben lang täglich nen Litter Milch, Käse. Viel Gemüse. Vollkorn und Nüsse. Viel frische Luft. Top Blutwerte. Und trotzdem rundet sich sein oberer Rücken und er ist zwischenzeitlich kleiner als ich. Obwohl seine Schultern noch immer höher sind als meine.
AntwortenLöschenWenn einen das "befällt", kann man NICHTS tun.
LG Sunny
Hat dein Vater Osteoporose ? Da ist dieser Rundrücken ja extrem ausgeprägt. Ein bißchen kleiner werden wir wohl alle im Alter, das muss aber nicht gleich Knochenschwund sein . Wenn ja, gehört dein Vater wohl leider zu den 20 % der Personen, die diese Krankheit aus anderen Gründen bekommen haben. Ich habe den Post gut recherchiert und die Medizin sagt eindeutig, dass bei 80 % der Fälle durch einen gesunden Lebenswandel das Risiko deutlich gemindert werden kann. Wenn dein Vater nicht so gesund leben würde, wäre die Ausprägung der Krankheit vielleicht viel schlimmer? Wenn du diese Vorbelastung schon in der Familie hast, würde ich auf jeden Fall mal mit einem Arzt sprechen. Du bist ja noch jung genug, um mit Prophylaxe anzufangen. Oder hast du das schon mal getan?
LöschenLG Eva