Freitag, 26. August 2016

Kosmetikpröbchen in Zeitschriften - "au ja" oder "oh nein"?

In vielen Frauenzeitschriften finden sich kleine Gratispröbchen. Parfum, Make Up, Cremes, Shampoos und sogar Slipeinlagen (!). Mir scheint es, als hätte dieses "Gießkannen-Verteil-Prinzip" in letzter Zeit drastisch zugenommen. In manchen Illustrierten gibt es sogar gleich zwei Gratis-Zugaben. 


Im allgemeinen kann man die Menschheit in zwei Fraktionen einteilen: in die Pröbchen Sammler (meine Wenigkeit) und die Pröbchen Hasser, die das Druckerzeugnis mitsamt der Gratisprobe in die Mülltonne befördern. "Brauch ich nicht, will ich nicht, ist eh viel zu klein". Dazwischen gibt es nichts. Jedenfalls ist mir noch niemand begegnet, der nicht entweder zur einen oder zur anderen Gruppe gehört.

Ich kann mich an meine Jugendzeit erinnern, in der es ein echtes Highlight war, ein Kosmetikpröbchen in einer Zeitschrift zu finden. Zum Beispiel in der Brigitte. Das war toll! (allein die Tatsache, eine Brigitte zu lesen, war toll!). Wie oft habe ich mich beim Friseur oder im Wartezimmer beim Arzt geärgert, wenn bereits ein anderer vor mir  in den "Genuß" des Pröbchens gekommen war (was meistens der Fall war).

Coffee & magazine

Kosmetik- und Pflegeprodukte hat man zu dieser Zeit noch in richtigen Drogerien gekauft. Nix Discounter! dm und Schlecker standen noch total am Anfang und waren nur in großen Städten zu finden. Ich bin fast schon ehrfurchtsvoll in die damals einzige Drogerie des Städtchens gegangen. Überall tolle Fläschchen und Tiegelchen. Am Verkaufstresen habe ich dann der Drogistin meinen Wunsch mitgeteilt, und sie hat dann das jeweilige geholt. "Ein 8 x 4 bitte" ... Und etwas leiser: "Und eine Packung o.b." ... So war das damals. Ehrlich! Die Selbstbedienung kam erst viel später. Vielleicht habe ich deswegen immer noch eine respektvolle Verbindung zu Beauty-Produkten. Egal, ob als Mini-Pröbchen in Zeitschriften oder als Full Size Beigabe ab einem gewissen Kaufbetrag.

love, heart, makeup

Natürlich frage ich mich, ob diese Pröbchen-Verteilerei im großen Stil den Firmen tatsächlich etwas bringt. Sie verursacht Kosten, eine Menge Müll und die Proben sind bei weitem nicht immer willkommen. Auch Frauen, die Pröbchen hassen, kriegen sie einfach so mitgeliefert. Aber offensichtlich lohnt es sich doch, sonst würden die Firmen das nicht machen.

Doch was bringt es den Verbraucherinnen? In diesen winzigen Mengen, die eine umfassende Beurteilung eh nicht zulassen?

Mir bringt es auf jeden Fall einen ersten Eindruck vom Produkt. Duft und Konsistenz kann ich sofort beurteilen, da muss ich nicht einen ganzen Kanister voll haben. Auch die verschiedenen Farbnuancen bei Make Ups sind durchaus hilfreich. Meistens kommen "sand" oder "beige" Töne daher, und man kann zumindest absehen, ob der Ton viel zu hell oder zu dunkel fürs eigene Hautbild ist. Manchmal passt es auch, das ist dann noch besser. Mein Wunsch an die Pröbchenverteiler wäre bei Make Up, dass immer ein heller und ein mittlerer Farbton angeboten wird. Dann kann man die Farbpalette besser einschätzen. Und wenn man dunkler ist, weiß man auch, in welche Richtung die Farbgebung geht.

Zu Parfum Proben muss man nicht viel sagen, die halte ich durchaus für sinnvoll.

Pröbchen von Shampoo und Spülungen nehme ich gerne mit ins Hallenbad, dann brauche ich keine großen Flaschen mitschleppen.

Handcremes und Bodylotions sind auch stets willkommen. Ich bin nun mal recht experimentierfreudig, und selbst wenn ich ein gutes Produkt habe, will ich das nicht die nächsten zwanzig Jahre benutzen. Wer weiß, ob es nicht noch was Besseres gibt? (Ich weiß, hier scheiden sich die Geister, aber ich probiere eben gern aus). Außerdem kam es schon sehr oft vor, dass ausgerechnet "meine" Lieblingslotion oder mein Lieblingsduschbad irgendwann aus dem Sortiment genommen wurde.

Kleine Gesichtscremes haben mich auch schon so manches mal "gerettet", wenn meine aktuelle Creme ausgerechnet an einem Wochenende leer ging.

Und natürlich habe ich schon so einige neue Produkte entdeckt, die ich nach der Mini-Probe in der Zeitschrift nachgekauft habe.

So ganz negativ sehe ich die Zeitschriften Pröbchen also nicht. Ich löse sie gewissenhaft heraus und stecke sie in eine Box. Und manchmal freue ich mich sogar darüber.

Gehört ihr eher zur "au ja" oder "oh nein" Fraktion? Lasst es mich wissen....








9 Kommentare:

  1. Ich mag Proben eigentlich recht gern. Man kann einen ersten Eindruck vom Produkt erhalten und kann dann in Ruhe überlegen, ob man das Produkt kauft. LG Romy

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    1. So geht es mir auch. Pröbchen verpflichten ja zu nichts. Wenn mir was nicht gefällt, dann ist es eben so. Aber andererseits bin ich auch oft gespannt auf neue Produkte und freue mich über erste Einblicke...
      LG Eva

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  2. Jaaa.
    Also Früher. Vor 20-25 Jahren... habe ich auch jede Probe aus den häufig gekaufen Frauenzeitschriften gepult. Und Probiert.
    Meine Haut mag das gar nicht.
    Deshalb hab ich mir das abgewöhnt.
    Eine ganze Zeit habe ich Proben "gesammelt", und dann nie verwendet, weil ich nicht wußte, wie alt sie sind.
    Wenn ich schon mal ne Zeitschrift kaufe, was so gut wie kaum noch vorkommt, pule ich die Proben raus. Das Papier kommt in den Papier, die Proben in den Restmüll. Und das "getrenne" nervt mich.
    LG Sunny

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    1. Dann ehrt dich die Mülltrennung umso mehr. Wenn jemand empfindliche Haut hat, kann ich das gut nachvollziehen, dass die Haut ständig wechselnde Produkte nicht so gern mag. Meine Haut ist zum Glück nicht so sensibel. Deswegen kann ich auch mal völlig neue Sachen ausprobieren. Die Hautgesundheit geht aber in jedem Fall vor.
      LG Eva

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  3. Das mit der türkisen Parfümkette kenne ich auch. Düfte für den Herrn, bei denen es mir die Schuhe auszieht... Nun ja ... Manchmal hat man halt Pech ...

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  4. Ich mag das Gießkannenprinzip nicht.
    Duftproben- ok, die duften werden zeitnah benutzt, die unduften können noch zur Tierabwehr im Garten recycled werden. Ab dann wird es schwierig.
    Mir gefallen kundenorientierte Proben, zum Beispiel wenn ich in der Apotheke noch was zu meinem offensichtlichen Problem dazu bekomme.
    Ansonsten würden mir mehr Reisegrößen/Probesets vom Hersteller, die ich auch gerne bezahle, besser gefallen. Nichts ist übler als ein doch zu gelblich-dunkles Make-up oder ein Mineralpuder, der noch im Dunklen schimmert.
    Allerdings bin ich sowieso raus: Zeitschriften kaufe ich nicht, und ich lese sie nur beim Zahn- oder Tierarzt. Beim Hausarzt ist mir das zu virenschleudrig, lieber ein gutes Buch, das wenig Raum zur Ansprache bietet.
    Ich hätte ja gar nichts dazu geschrieben, wäre mir heute nicht eine dreiste Probe einfach so ins Haus geflattert: ein Tütchen von Maggi, per Post. War nicht glutenfrei, ich schon, deshalb fragte ich meinen Mann, ob er es für einen Nudelauflauf nutzen mag. Nach Sichtung der "gesunden
    Zutaten" war sein Kommentar: Wirf es weg. Diese Art der Werbung finde ich dann doch eine reichliche Verschwendung von Ressourcen.
    LG, Katja

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  5. Früher war ich ziemlich wild auf solche Pröbchen. Heute kann ich gut darauf verzichten. Ich finde das eine ziemliche Umweltbelastung, weil das meiste davon vermutlich weggeworfen wird.

    Liebe Grüße Sabine

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  6. Bin ja auch eine kleine Probensammlerin, wobei die meisten dann doch in der Schublade liegen und liegen und liegen... mittlerweile habe ich mir angewöhnt nur noch bestimmte Proben zu behalten und die anderen gebe ich meinen Töchtern. Gestern bekam ich eine Probe von der ich nicht wusste wie ich sie anwenden soll, sprich ich konnte ohne öffnen der Packung nicht heraus finden ob es sich um ein Waschgel oder ein Pflegegel handelt. Solche Pröbchen finde ich dann eher suboptimal :(
    Wobei Proben ja jetzt eher seltener zu finden sind, da lobe ich mir die Firma Lush bei denen kann man im Laden von fast jedem Produkt eine Probe bekommen (ausser Badekugeln und Parfum)
    viele liebe Grüße Yvonne
    http://by-yvonne-mania.blogspot.com

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