Vor kurzem hat Sunny von Sunnys Side of Life zu einer gemeinsamen Blog-Aktion aufgerufen. Sie wollte wissen, wie und wo wir leben, bzw. wie wir gerne leben würden und was für uns "Zuhause" bedeutet. Deswegen verlinke ich meinen Post zu dieser Aktion.
Ich lebe mit meiner Familie mittlerweile in einem kleinen Dörfchen in Hessen. Es ist sehr ländlich hier, obwohl wir gar nicht so weit Frankfurt a.M. entfernt liegen. Als wir vor 15 Jahren hierher gezogen sind, war das eine ganz bewusste Wahl. Meine Kinder waren noch klein, ein Grundschul- und ein Kindergartenkind, und mein Mann und ich wollten sie in einer schönen, ländlichen Umgebung groß werden lassen. Dieses hessische Dörfchen hat alles geboten, was wichtig war: eine gute Erreichbarkeit der Grund- und weiterführenden Schule, gute Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes meines Mannes, ländlich, aber mit guter Infrastruktur und guter Lage, was die Nähe der nächsten Autobahn betrifft.
Wir sind wegen eines Arbeitsplatzwechsels meines Mannes von Nordrhein-Westfalen nach Hessen gekommen. Dort hatten wir bereits ein Haus gebaut, gerade mal 2 Jahre alt, als die Entscheidung zum Wegzug fiel. Wir hatten dort ein typisches Klinkerhaus, nichts Außergewöhnliches, aber es war eben sowas wie unser "Baby". Deswegen sollte nun ein neues, schönes Häuschen her, möglichst mit einem großen Garten für die Kinder. Immerhin haben wir unsere Kinder "verpflanzt" und der Wechsel sollte so angenehm wie möglich vonstatten gehen. Ein Neubau hätte zu lange gedauert, deshalb haben wir uns auf die Suche nach ein Kaufobjekt gemacht und sind auch fündig geworden. Das Haus wurde damals aus Scheidungsgründen verkauft. Es ist ein sehr schönes Haus, aber es ist eben nicht in allen Belangen "meins". Es wurde nicht von uns gebaut und gestaltet, sondern von anderen, was mir manchmal bis heute komisch erscheint. Die Boden- oder Wandfliesen hätte ich mir definitiv anders ausgesucht. Aber die Vorteile haben überwogen, deswegen haben wir uns doch dafür entschieden. Wir haben die damals dunklen Türen weiß gemacht, auch die dunklen Decken. Das Bad wurde erneuert, aber die Bodenfliesen in der unteren Etage haben wir immer noch. Da es hier eine Fußbodenheizung gibt, haben wir bis heute keine neuen Böden. Der Aufwand und die nicht unerheblichen Kosten haben bisher abgeschreckt. Ich kann mit dem Boden leben, aber "meiner" ist es nicht.
Wie Sunny auch in ihrem Post beschrieben hat, sind manche Dinge wie schmiedeeiserne Gitter und Geländer nicht unbedingt mein Geschmack, aber sie sind durchaus wertig und werden deswegen wohl nicht so schnell ersetzt. Es mussten Kompromisse eingegangen werden.
Was wir immer mal wieder ändern, ist die Wandfarbe, die Möbel, die Teppiche usw. Ich bin kein Mensch, der sich an der Hochzeit eine schweineteure Eichenschrankwand gekauft hat und diese für den Rest des Lebens behält. Für denjenigen, der sowas mag, ist das völlig ok. Ich verändere lieber immer mal wieder etwas.
So haben wir vor kurzem unser Wohnzimmer neu gestaltet. Wir hatten lange eine schwarze Ledercouch als "Hauptsofa". Und einen Stoffzweisitzer plus Sessel (wenn wir alle zuhause sind, inkl. "Anhang" der Mädels brauchen wir einfach genügend Sitzplätze). Nachdem unsere große Tochter ein fast nagelneues Sofa in ihrem Zimmer hatte, das nach ihrem Auszug nicht mehr benutzt wurde, haben wir einfach dieses Sofa ins Wohnzimmer gepackt. Es hat einen dunkelgrauen Stoffbezug und kann mit unterschiedlichen Kissen immer wieder ein "neues" Gesicht bekommen. Und es passt farblich prima zum Zweisitzer und Sessel. Es ist zwar nicht alles aus einer Serie, aber mir gefällt das ganz gut.
Nach vielen Jahren mit apricotfarbenenen Wohnzimmerwänden finde ich das Grau richtig schön. Beim ersten Bild sieht man auch ein Stück Decke mit Zierbalken. Die Balken waren ursprünglich dunkelbraun. Haben wir alles weiß gestrichen, so wirkt alles viel heller. Ebenso die Türen.
Das schwarze Sofa aus dem Wohnzimmer hat hier einen neuen Platz bekommen:
Vor der roten Wand macht sich das doch ganz gut. Dieses Zimmer hat einen Kamin und vor allem mein Mann nutzt es als "Herrenzimmer" (haha, es hat einfach noch einen Fernseher und wenn wir was unterschiedliches sehen möchten, dann klappt das so ganz wunderbar...)
Die andere Zimmerhälfte haben wir weiß gelassen, damit das Rot nicht zu dominant wird. Je älter ich werde, desto mehr bevorzuge ich helle und ruhige Töne. Die rote Wand ist eine Ausnahme.
Was ich wirklich gerne mag, ist unser Esszimmer. Es ist in einer Art "Erker" und schön hell.
Hier findet sich auch meine Familiengalerie.
Das in der Mitte unten bin ich an meinem ersten Schultag. Rechts meine Große bei ihren ersten Schritten und links die Jüngere, wie sie beim Fotografen aus dem Bild laufen will. Hat sich einfach den Hocker geschnappt, und tschüß ...
Ich bin nicht die Super-Deko-Queen. Aber die Fenstersimse dekoriere ich schon jahreszeitlich passend. Und eine weitere kleine Deko-Ecke, die immer mal verändert wird, ist diese:
Das war beim Kauf des Hauses die Telefonecke. Heute braucht man sowas nicht mehr, deswegen kam das Tischchen mit dem Spiegel rein.
Huhu... |
Wir haben versucht, das Beste aus unserem Ortswechsel vor vielen Jahren zu machen. Es sollte ein schönes Zuhause für uns alle und vor allem für die Kinder werden. Jetzt sind beide mehr oder weniger aus dem Haus und nur noch am Wochenende da. Wir haben viel Raum, der gar nicht mehr regelmäßig genutzt wird. Jedes Mädel hatte zwei Zimmer, eine Art Wohnzimmer und ein Schlafzimmer. Ich könnte mir einen weiteren Umzug durchaus vorstellen, weil das Haus für zwei Leutchen doch ziemlich groß ist. Aber mir würde der Garten fehlen. Grundstücke wie dieses sind gar nicht mehr so leicht zu finden. Wir hatten damals auch einfach viel Glück. Zur rechten Zeit am rechten Ort.
Die nächsten Jahre werden zeigen, ob und wie wir das Haus auf "unsere" Bedürfnisse anpassen können. Auch wenn ich mich in diesem Haus wirklich sehr wohl fühle, an der Region hier hängt mein Herz nicht wirklich. Mal sehen, was die Zukunft noch so in sich birgt ...